Seit 1991 sind die Clowns mit den bunten Nasen, auf denen ein Pflaster abgebildet ist, in Österreich unterwegs. Mittlerweile betreuen sie 56 Standorte im ganzen Land, acht davon in Niederösterreich, wie etwa das UK St. Pölten, die Landeskliniken Amstetten und Zwettl und die Pflege- und Betreuungszentren Melk und Klosterneuburg. Pro Jahr werden auf den 150 regelmäßig betreuten Stationen 1.700 Visiten durchgeführt, erzählt Eva Radinger. Sie ist seit über einem Jahr Geschäftsführerin der CliniClowns und war davor zehn Jahre Geschäftsführerin des Vereins Licht ins Dunkel.
Keine Scheu vor Lachen in schwierigen Situationen
„Unsere 73 Clowns haben alle eine eineinhalbjährige Ausbildung absolviert“, sagt Radinger. Vorbildungen im Bereich Schauspiel und Zauberei seien von Vorteil. Eine der wichtigsten Voraussetzungen, als CliniClowns tätig zu sein, sei allerdings Empathie. „Die Clowns begleiten Familien immer wieder in sehr schwierigen Situationen, manchmal auch in den Momenten, in denen ein Leben zu Ende geht. Mit solchen Situationen muss man umgehen können“, erklärt die Geschäftsführerin und fügt hinzu: „So lange wir leben, dürfen wir lachen“.
Auch wenn viele Menschen Scheu davor haben, in solchen Momenten zu lachen, müsse Platz dafür sein, weiß Radinger. „Es hilft wirklich, den Blickwinkel in schwierigen Situationen zu verändern“. Bei einem herkömmlichen Besuch der CliniClowns werde zuerst geschaut, ob die Patientinnen und Patienten Lust auf die Clowns haben bzw. ob spezielle Hygienemaßnahmen eingehalten werden müssen. „Dann schauen die Clowns, ähnlich wie beim Impro-Theater, was die Situation ist. Jeder Besuch ist individuell“, sagt Radinger. Je nach Stimmung kommunizieren die Clowns nur miteinander, singen ein Lied, blasen Ballons auf oder treten aktiv mit den Patientinnen und Patienten in Kontakt und machen zum Beispiel einen gemeinsamen Zaubertrick.
„Natürlich kann man ohne Medizin nicht gesund werden, aber es ist sicherlich so, dass Lachen hilft. Das ist auch erwiesen, dass Lachen sozusagen entspannt und das Stresslevel dadurch sinkt“, betont Radinger. De Besuche der Clowns bezeichnet sie deshalb als „wunderbare Begleitmaßnahme, die in schwierigen Momenten einfach unglaublich wichtig ist“.
Auch kleine Spenden können etwas bewirken
Für ihre Visiten erhalten die Clowns eine Aufwandsentschädigung. Die Finanzierung der Besuche der CliniClowns erfolge hauptsächlich über Spenden und Förderungen, sagt Radinger. „Uns ist es besonders wichtig, Kontinuität zu gewährleisten. Wir sorgen also dafür, dass wir die Besuche für einen Standort für ein oder zwei Jahre vorfinanziert haben“. Für ein Spital, das wöchentlich besucht wird, brauche es etwa 30.000 Euro, für ein Pflegeheim, das im Zweiwochentakt besucht wird, circa die Hälfte.
Für einen eintägigen Einsatz in einem Krankenhaus auf mehreren Stationen brauche es um die 550 Euro. Dabei werden rund 50 Personen erreicht. „Wer einer Familie etwas Gutes tun möchte und einen Besuch eines Clownpaares finanzieren möchte, den kostet das ca. elf Euro“, erklärt Radinger. Neben Großspendern, etwa von Lebensmittelketten, Banken oder Versicherungen, helfen den CliniClowns auch kleinere Spenden von Einzelpersonen. „Immer wieder gibt es Spendenaktionen von Privatpersonen, die uns ebenfalls dabei helfen, unser Kontingent an Standorten aufrechtzuerhalten“, sagt Radinger.
Mehr Informationen gibt es unter www.cliniclowns.at. Wer selbst etwas spenden möchte, kann das unter dem Spendenkonto AT32 12000 00656 243 300, BIC: BKAUATWW.